![<b>Grünen-Chef Marcel Kneuer</b> hat sich vergeblich für die Erhaltung des Gersthofer Waldes eingesetzt.]()
(mm). „Es gibt ein Recht auf Bauen, aber das, was hier geschieht, ist ein reiner Kahlschlag." Franz Strauß ist angesichts der aktuellen Baupläne beim Gersthofer Wald entsetzt. Was dem Anrainer besonders sauer aufstößt: „Es wurde versprochen, dass trotz Bautätigkeit Teile der Grünzone bestehen bleiben würden. Jetzt wird alles abgeholzt."
Einige „Merkwürdigkeiten“ hat Grünen-Klubobmann Marcel Kneuer im Rodungsbescheid der zuständigen Magistratsabteilung 58 für Landeskultur entdeckt.
Freibrief zum Abholzen
„Einerseits wird die Schutzwürdigkeit des Waldes festgestellt, andererseits wird das öffentliche Interesse am Wohnbau jedoch höher bewertet. Mit dieser Begründung kann man jede Waldfläche fällen“, kritisiert Kneuer.
Bedarf an Wohnraum
Ulrike Hammerschmidt von der MA 58 beruft sich auf den Raumordnungsplan. „Dieser gibt Ziele vor. Die Wohnraumbeschaffung im Stadtbereich hat Vorrang, da ein hoher Bedarf gegeben ist“, erklärt Hammerschmidt.
Insgesamt werden 60 Wohneinheiten entstehen, die Bauzeit beträgt 18 Monate. Ein genauer Baubeginn steht noch nicht fest. „Wir sind bereit, warten aber noch auf fehlende Bewilligungen“, so Andreas Eder, Geschäftsführer des Bauträgers Real Invest.
Zur Sache
Bei dem großen Grundstück in der Gersthofer Straße 130-136 handelte sich aufgrund der vielen unterschiedlichen Bäume um einen kleinen Wald.