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Hochleistungsstrecke: Geht Kosten-Nutzen-Rechnung auf?

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ORF, 17.01.2014: Nun ist auf Kärntner Seite der letzte Spatenstich für das dritte Baulos des Koralmtunnels erfolgt. Von Kritikern als überteuertes Jörg-Haider-Gedenkprojekt ohne großen Nutzen verteufelt, geht das Mammutprojekt in die Endphase. Das ehrgeizige und mit rund 5,3 Miliarden Euro teuerste Schienenbauvorhaben ist Teil der Baltisch-Adriatischen Achse, die die Ostsee mit dem Mittelmeer verbindet. Die Koralmbahn mit dem 32,9 Kilometer langen Tunnel gilt als Herzstück der insgesamt 133 Kilometer langen, zweigleisigen Hochgeschwindigkeitsstrecke. Kein Zweifel, dass aus heutiger Sicht die enormen Kosten nie erwirtschaftet werden können. Dennoch denke ich, dass langfristig gesehen dieses Zukunftsprojekt als Teilstück einer hochrangigen Transittrasse von der Ostsee bis nach Italien wichtig ist. Es macht Sinn, einerseits den Güterverkehr mehr auf die Schiene zu verlagern, andererseits aber auch durch schnelle und bequeme Railjets Kurzflugstrecken überflüssig zu machen. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass künftige Entwicklungen die Kritik heutiger Experten als kurzsichtig und falsch bloßstellen. Vergessen darf aber auch nicht werden, dass die bereits bestehenden Bahntrassen oft durch dicht besiedelte Wohngebiete führen und eine starke Zunahme donnernder Güterzüge nicht hinnehmbar sein kann. So muss mit den neuen Hochleistungsstrecken auch die Entwicklung neuer leiser Waggons einher gehen und in städtischen Ballungsgebieten effektivere Schallschutzmaßnahmen oder ein Tieferlegen und Einhausen der Trassen erfolgen.

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