![]()
KREMSMÜNSTER. Denn dann läuten ihre zarten Glasglocken, die Weihnachtszeit ein und machen so gekonnt auf sich aufmerksam. Aber es ist nicht der Glockenklang, der sie so einmalig macht, es ist die Malerei, die diese kleinen Kunstwerke vollkommen macht.
Seit 1985 geht es rund bei den Rohrmosers in Kremsmünster. Sie haben sich einer Handwerkskunst verschrieben, die in Österreich immer mehr in Vergessenheit gerät. Die Glasmalerei wird von der einstigen Bauernschaft abgeleitet. Wenn die Landwirte im Winter nichts zu tun hatten, griffen sie zum Pinsel und versuchten sich in der Glasmalerei. Dabei handelt es sich um längst vergessene Zeiten. Nicht aber bei Heidi Rohrmoser, bei ihr werden Glaskugeln, Glocken und verschiedene andere Glasformen mundgeblasen und mit viel Fingerspitzengefühl effektvoll bemalt.
Seit 1997 leitet Heidi Rohrmoser den Kunsthandwerksbetrieb, den sie von ihren Schwiegereltern übernommen hat. Sie erzählt voller Euphorie, ich bin eine Kunsthandwerkerin in der 2. Generation, führe ein familiäres kleines Unternehmen mit 3 Mitarbeiterinnen und habe mich ganz und gar der Malerei verschrieben. Und das spiegeln auch ihre Wintermotive auf den Kugeln wieder. Diese Motive erinnern an früher und sie erzählen Geschichten beim näheren Betrachten. Denn wie Heidi Rohrmoser exakt erläutert, es ist nicht nur eine Kugel, die am Weihnachtsbaum seinen Platz einnimmt, sondern es sollte für jeden Besitzer ein besonderer Wertgegenstand sein, der die innerste Sehnsucht erfüllt.
Selbstverständlich werden auch Wünsche berücksichtigt. Ob Landschaften, Blumen, Menschen oder Gebäude, die Künstlerinnen einschließlich Heidi malen alles mit der gleichen Intensität und einer großen Freude an der Handwerkskunst. Jeder, der die Kugeln von der Heidi sieht, wird merken, mit wie viel Liebe zum Detail jeder einzelne Pinselstrich gesetzt wurde. Ein erstaunliches handwerkliches Können macht es möglich und bereichert somit das Kulturleben in unserem Bezirk.